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Samstag, 21.09.2019

23:05 bis 00:00 Uhr

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Ruth Rubin Repertoire Workshop beim Yiddish Summer Weimar 2019 | Bildquelle: © Shendl Copitman

Bildquelle: © Shendl Copitman

Musik der Welt

Yiddish Summer Weimar 2019 - ein Festivalbericht

Fremde Länder, fremde Klänge in Features, Reportagen und Interviews. Ein internationales Autoren-Team präsentiert Musik rund um den Globus, vom Porträt bis zum Konzertmitschnitt.

Kennen Sie das Ruth Rubin Repertoire? Das ist nur einer der musikalischen Schätze, die beim „Yiddish Summer Weimar“ jährlich gehoben werden. Und in diesem Jahr war es ganz besonders …
Das „Haus der Weimarer Republik“ öffnete diesen Sommer seine Tore und zeigte Aufstieg und Scheitern der Republik von 1919 bis 1933, währenddessen lief zeitgleich das Festival "Yiddish Summer Weimar" unter dem Motto „The Weimar Republic of Yiddishland“. Und das ist eine virtuelle, eine musikalische, eine sprachliche Republik. Wer Yiddish oder Jiddisch spricht, singt, Konversation betreibt, ist ein Teil von Yiddishland, ganz klar. (Es ist die alte Sprache der Ashkenazim, der ursprünglich aus Deutschland stammenden Juden, die nach Osteuropa auswanderten und dort die berühmte Schtetlkultur aufbauten). Aber was hat das mit der Weimarer Republik zu tun? Das Festival gab einige Antworten: In Form von Theaterstücken, von Liederabenden und von Kabaretts. Jawohl, die Weimarer Republik war tatsächlich die Zeit der jiddischen Verlage, Konzerte, des Kabaretts, sogar eine Oper entstand. Oder besser gesagt: Eine jiddische Oper wurde gefunden. Wie viele es einst gab, wer weiß es? Dank der Bundeskulturstiftung konnte Festivalleiter Alan Bern eine ganze Reihe prominenter Vertreter der jiddischen Kultur nach Weimar einladen. Eine der faszinierendsten Gestalten ist Efim Chorny aus Moldawien. Der zahnlückenreiche magere Mann ist einer der aussagekräftigsten jiddischen Volkssänger. Er transkribierte viele Lieder des Ruth Rubin Repertoires, singt sie, und die Autorin betrachtet ihn als ihren Lehrer … Das Ruth Rubin Repertoire? Über 2000 jiddische Original-Aufnahmen aus den 50iger und 60iger Jahren sind das, Lieder aus der Sowjetunion, aus New York, und … Die „Wax-Band“ aus Frankreich mit ihren Wachswalzen lässt erahnen, wie es damals wirklich geklungen haben könnte.

Zum Beispiel das Ruth Rubin Repertoire
Von Friederike Haupt

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