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Sonntag, 06.03.2022

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Sephardische Synagoge | Bildquelle: picture-alliance/dpa

Bildquelle: picture-alliance/dpa

BR-KLASSIK - Musik der Welt

Auf den Spuren der Sepharden

Fremde Länder, fremde Klänge in Features, Reportagen und Interviews. Ein internationales Autoren-Team präsentiert Musik rund um den Globus, vom Porträt bis zum Konzertmitschnitt.

Sepharad ist das jüdische Wort für das Spanien des Mittelalters. Die sephardischen Juden wirkten als Kulturvermittler zwischen Orient und Okzident, übersetzten die großen Werke der arabischen Wissenschaften und Philosophie, und machten sie dem christlichen Europa erst zugänglich. Die kulturelle Brücke zwischen Arabien und dem Abendland war schon aufgebaut, als 1492 endgültig alle spanischen Juden, die bei ihrem Glauben geblieben waren, Spanien und wenig später auch Portugal, verlassen mussten. Ihre Lieder aber überlebten die Jahrhunderte an den verschiedenen Orten des Exils. Über fünfhundert Jahre blieb in diesen Liedern die sephardische Sprache, Ladino genannt, erhalten. Auch arabische, italienische, griechische und türkische Worte mischten sich hinein in dieses Altkastilisch, das im gesamten Mittelmeerraum von Marokko bis Sarajevo, und darüber hinaus in den europäischen Zentren Amsterdam, Hamburg und Venedig gesprochen und gesungen wurde - an einigen Orten bis heute.

Alte jüdische Lieder rund und das Mittelmeer
Von Friederike Haupt

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