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Sonntag, 13.01.2019

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Fabrizio de André | Bildquelle: RCS

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Musik der Welt

Fabrizio De André

Fremde Länder, fremde Klänge in Features, Reportagen und Interviews. Ein internationales Autoren-Team präsentiert Musik rund um den Globus, vom Porträt bis zum Konzertmitschnitt.

Was ist es, das seine Lieder so unwiderstehlich, so berühmt machte? Oft sang er im Dialekt, auf Ligurisch, Neapolitanisch, Sardisch, wer versteht das schon? Er textete kritisch, sarkastisch, empfindsam, geprägt von den französischen Chansonniers und man nannte ihn schon 1968 den singenden Feingeist, den Poeten. Und doch, es war mehr als nur seine Texte, die den Zeitgeist Italiens ins Mark trafen, es war auch seine Stimme. Dieses unverwechselbare Timbre, das bis heute die Cantautori und Sänger auch im Pop und Rock Italiens prägt, seine Stimme traf das Feeling einer ganzen Generation.
1979 geschah es überhaupt zum ersten Mal, dass eine Rockband von Format einen Liedermacher begleitete. PFM (Premiata Forneria Marconi) war die führende Band der Achtziger in Italien, die legendäre gemeinsame Tournee wird zum 40. Jahrestag von PFM groß gefeiert, Buch-Neuerscheinungen und Filme würdigen den Liedermacher 2019. Was ihm damals davon blieb war Mauro Pagani, der Multiinstrumentalist und Komponist. Er prägte von nun an die Lieder Fabrizio De Andrés durch seine feine Art der Weltmusik, das Zusammenwürfeln von Latin, orientalischen Instrumenten und Rhythmen, von traditionellen sardischen Launeddas mit O-Tönen und Geräuschen. Zum Beispiel bei „Creuza de mä“ - „Der Weg zu Meer“. Neue ehrliche Lieder zum Mitsingen und Mitfühlen auf Ligurisch waren das, doch die alten blieben und sie bleiben bis heute: Ob das „La Guerra di Piero“ ist „Bocca de Rosa“ oder "Fiume Sand Creek" ... diese Lieder prägen Italien. Im Januar 1999 starb Fabrizio De André an Lungenkrebs.

Zum 20. Todestag des italienischen Cantautore und Liedermachers
Von Friederike Haupt

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